25.09.2015 Von Debark nach Axum 

Für den heutigen Tag stand nur der lange Transfer von Debark nach Axum (auch Aksum) auf dem Programm. Früh am Morgen fuhren wir los. Auch hier durchquerten wir wieder eine atemberaubende Landschaft. Das erste Stück führte noch durch das Simiengebirge.

 

Die Straßenverhältnisse sind nichts für schwache Nerven. Ein schmaler, schlammiger Weg entlang des Abgrundes war teilweise das Einzige, was sich Straße nannte. Wenn man dann noch Gegenverkehr hat wird es brenzlig.  

 

Während der Pausen bewunderten wir kleinere Wasserfälle und tolle Aussichten. An einem Abhang standen viele Schirmakazien, die regelrecht übereinander gewachsen waren. Ein herrlicher Anblick, wenn man davor steht.  

 

An einer Baustelle auf den Serpentinen mussten wir eine Zwangspause einlegen, da die Böschungen hier gerade neu befestigt wurden. In einer kleinen Stadt namens Addi Arkay machten wir eine kurze Pause und wurden von Schuhputzern umzingelt.  

 

Dann ging es weiter durch die Ausläufer des Simiengebirges. Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichten wir den Tekeze River. Etwas oberhalb machten wir einen kurzen Fotostopp und fuhren dann zur Brücke hinunter, die wir zu Fuß überqueren wollten. In den kleinen Maisfeldern tummelten sich schöne rote Vögel. Die Menschen, die hier wohnen, leben in totaler Armut, wie man direkt erkennen kann. Mal wieder nahmen uns viele Kinder in die Hand und begleiteten uns über die Brücke. Unten im Fluß badeten Kinder und sogar ein Kamel genoss das kühle Nass. Auf der anderen Seite angekommen öffnete ich mal wieder meinen Koffer und entnahm Schulhefte und Kugelschreiber. Mein Gepäck wurde folglich immer leichter und da war ich nicht unglücklich drüber. Was sich nun aber abspielte war unbeschreiblich. Eine ganze Horde viel über mich her und kloppte sich um die mitgebrachten Geschenke. Wenn man die armseligen Hütten jedoch sieht, hat man Verständnis für dieses Handeln.  

 

In Shire machten wir an einem guten Restaurant unsere Mittagspause. Hierbei kam es zu Missverständnissen über unsere Bestellung, die aber schnell geregelt wurden. Auf der Weiterfahrt faszinierten mich die großen Kakteenbäume an manchen Abhängen. Auf einer Stromleitung beobachteten wir Vögel, die sich Bienenfresser nennen und mich an unsere Eisvögel erinnerten.  

 

Am späten Nachmittag erreichten wir Axum und machten noch eine erste kurze Stadterkundung. Abends wollten wir wieder zu dritt losziehen aber die anderen wollten dieses Mal mit. Sie hatten uns immer von unseren Abenden schwärmen gehört und wollten das Nachtleben jetzt selbst einmal erleben. Erst landeten wir bei zwei Jungs zuhause, da sie uns eine Studentenfete versprochen hatten. Nachdem von der Fete jedoch nichts zu sehen war liefen wir zu den Bars der Stadt. Die Bars in Axum sind jedoch sehr laut und waren dann auch gar nichts für unsere Mitreisende. Sie meinten dann, dass wir die nächsten Abende wieder alleine rausgehen können.