27.08.2013 Samarkand - Shar-e-Sabz - Buchara

Am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg nach Shar-e-Sabz. Da wir hierbei über einen 1675 Meter hohen Gebirgspass mussten, fand die Fahrt mit PKW’s statt. Es war erst vor kurzem ein Bus an dieser Stelle verunglückt und der Pass wurde deswegen für diese gesperrt. Schon nach kurzer Fahrt wurde es bergiger. Wir beobachteten Autos und LKW’s, die reichlich beladen den gleichen Weg nahmen.

Bei unserem ersten Halt erklommen wir eine kleine Anhöhe, da man von hier einen schönen Ausblick auf die Landschaft hatte. Unsere Fahrer machten es sich im Schatten gemütlich, da sich die Temperaturen während der Reise immer weit jenseits der 30-Gradmarke befanden. Nach ein paar Fotos ging es dann ein Stück weiter nach oben.

An einer Verkaufsstelle für Gewürze und Trockenobst hielten wir ein weiteres Mal. Hauptsächlich werden hier getrocknete Aprikosen angeboten. Von einer Anhöhe hinter den Verkaufständen konnten wir wunderschöne Landschaftsaufnahmen machen. Die dort wachsenden Disteln sahen so gut aus, dass ich sie mir zu hause ohne weiteres in die Blumenvase stellen würde.

Ganz oben auf dem Pass des Serafaschangebirges angekommen machten wir schon wieder eine Pause. An dieser Stelle hatten wir die Gelegenheit, frisch gebackenes Lammfleisch zu probieren. Dieses wir hier in einem Lehmofen zubereitet und schmeckt hervorragend. Auch hier bot es sich an, den Fotoapparat für ein paar Landschaftsaufnahmen zu zücken. Von hier oben hat man eine geniale Aussicht auf das Kashkadarjatal und man konnte anhand des Dunstes die Hitze am Horizont erkennen. Leider verlor ich an dieser Stelle meine Schirmmütze, die mich schon in mehreren Urlauben begleitet hatte. Eine Kopfbedeckung sollte man in diesem Land auf jeden Fall dabei haben, da die Sonne doch sehr intensiv ist.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann die Geburtsstadt Timurs. Sie war früher von einer gigantischen Stadtmauer umschlossen. Die dort angebotenen usbekischen Mützen gefielen mir jedoch nicht und ich beauftragte ein paar Kinder, mir eine Schirmmütze zu besorgen. Ich sagte ihnen nur, dass ich bereit wäre, dafür zehn Euro zu bezahlen. Nach ca. 15 Minuten standen sie mit einer großen Auswahl vor mir und ich suchte mir die Schönste aus. Die „grüne Stadt“ wie der Name übersetzt lautet, war früher unter den Namen Kesch oder Quix bekannt. So vor der Sonne geschützt konnte es mit den Besichtigungen weiter gehen. Wir standen nun vor dem Eingangsportal zum Oq Saray (weisser Palast), welcher Timur als Sommerresidenz diente. Leider ist dieser Palast weitestgehend zerstört und es befinden sich nur noch zwei Türme des Portals vor Ort. Mit ihrer Höhe von über 20 Metern und der farbigen Verzierungen sind sie aber dennoch schön anzusehen. Wie überall in Usbekistan sind auch diese Türme mit Majolikafliesen und geschnittenen Mosaiken übersät. Glaubt man den alten Überlieferungen muss der Palast riesig gewesen sein.

Wir beguckten uns dann noch ein paar wunderschön gemalte Bilder, die hier verkauft wurden. Anschließend liefen wir durch das Portal Richtung Timurdenkmal. Da er auch heute noch sehr verehrt wird, trifft man auch hier auf zahlreiche Hochzeitspaare, die ein Foto mit ihm machen möchten.

Bevor es zum Mittagessen ging stand noch eine weitere Besichtigung auf dem Programm: die Gök-Gumbas-Moschee. Eine Inschrift im Portal bezeugt, dass sie 1435 von Ulug’bek im Namen seines Vaters Scharuch erbaut wurde. Im Innenhof der Moschee haben sich viele Händler niedergelassen. Hieran erkennt man sofort, dass der Islam in Usbekistan liberaler gehandhabt wird. Die Religion wurde in den Jahren der Sowjetunion sehr zurück gedrängt. Die Moschee wird zur Zeit teilweise renoviert aber die neuen Malereien sind durch eindringendes Regenwasser auch schon wieder beschädigt. Gegenüber der eigentlichen Moschee befinden sich auch noch ein paar Mausoleen, die wir in unserer Freizeit besichtigen konnten. Im hof der Moschee fielen mir einige rankenförmige Pflanzen auf, die sich bis in die obersten Wipfel der Bäume hinauf winden. Ihre roten Blüten leuchten in der Sonne und sind sehr auffällig.

Nach dem Essen wartete noch eine lange Fahrt Richtung Buchara auf uns. Jetzt sollten wir also die usbekische Wüste kennen lernen. Dieser Teil der Wüste ist ein Ausläufer der Karakum (schwarzer Sand), wie die größte Wüste Zentralasiens genannt wird. Unterwegs machten wir natürlich auch eine kurze Pause mit einem kleinen Picknick. Nach einer mehrstündigen Fahrt kamen wir dann endlich in Buchara an und waren schon vom ersten Anblick begeistert.

Da die Altstadt für motorisierte Fahrzeuge gesperrt ist und unser Hotel dort lag, mussten wir ein kleines Stück zu Fuß gehen. Das tat nach der langen Fahrt jedoch richtig gut und wir besichtigten dabei direkt den Kalon-Koplex. Hierbei handelt es sich um die Kalonmoschee mit ihrem schönen Minarett und der Miri-Arab-Medrese direkt gegenüber. Wir machten nur eine kurze Runde über den Hof, da die richtigen Besichtigungen für den nächsten Tag geplant waren. Nicht weit von diesem Komplex lag unser Hotel Khayyam. Auf dem Weg dorthin kommt man an vielen Verkaufsstellen für Porzellan u.a. vorbei. Das Hotel hatte einen schönen Innenhof mit Tischen und so konnten wir unsere Mahlzeiten immer unter freiem Himmel genießen.  

Wie man auf dem letzten Bild gut erkennen kann, sind die Verkaufsstände schon mit modernen Rechnern ausgerüstet, so dass nicht mehr mit der Hand gerechnet werden muss.

Mit dem Abendessen endete ein langer anstrengender Tag.

 

 

 

 

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