03.09.2013 Abreise und Fazit

Da unser Flieger sehr früh abhob, mussten wir schon mitten in der Nacht los zum Flughafen. Wie bereits erwähnt, hatte ich mich daher entschlossen, nicht vorher noch zu schlafen. Nachdem ich meinen Koffer einmal aus- und wieder eingeräumt hatte, entschied ich mich, noch eine nächtliche Wanderung durch Tashkent zu unternehmen. Da die anderen ja schlafen waren, lief ich halt alleine los. Wann kommt man schon einmal in den Genuss einer Usbekistanreise und so wollte ich die Gelegenheit bis zur letzten Minute ausschöpfen. Die Straßen waren zu dieser Uhrzeit jedenfalls ziemlich leer und ich drehte noch eine letzte Runde. Dann war es jedoch so weit und ich musste zurück zum Hotel. Ich war pünktlich um 1:30 Uhr am Hotel und hatte dann noch eine halbe Stunde Zeit, mich für den Rückflug fertig zu machen. Vom Hotel bekamen wir jeder noch ein Lunchpaket mit auf die Reise und so ging es gut ausgerüstet Richtung Flughafen.

Da hätte sogar ich gerne mehr von: Süßer Wein aus Samarkand

Bei der Ausreise bemerkte man dann wieder den russischen Einfluss auf das Land. Wir brauchten allein ca. 1,5 Stunden für die Zollformalitäten. So etwas habe ich in noch keinem anderen Land erlebt. Man kommt als erstes an einen Schalter und muss die bei der Einreise ausgefüllte Zollerklärung erneut ausfüllen. Die Formulare hatte Islom glücklicher Weise schon im Voraus verteilt und wir hatten sie bereits fertig in der Hand. Natürlich wurde das Handgepäck durchleuchtet und der Reisepass wurde eingescannt. Nachdem der Beamte kontrolliert hatte, ob man nicht mehr Geld als bei der einreise dabei hat, durften wir dann weiter gehen. Ca. zwei Meter weiter dann der nächste Schalter. Das Gepäck wurde durchleuchtet, der Reisepass gescannt und man bekam den Stempel für den Reisepass. Nun ging es durch eine Tür und man stand am nächsten Schalter. Das Gepäck wurde durchleuchtet, der Reisepass gescannt und man bekam einen Stempel auf die Bordkarte. Jetzt war man berechtigt, sich an den vierten Schalter an zu stellen. Das Gepäck wurde durchleuchtet, der Reisepass gescannt und man bekam den zweiten Stempel auf die Bordkarte. Leider entdeckte dieser Beamte mein Feuerzeug im Handgepäck und meinte, dass dies doch verboten sei. Nachdem ich ihm auf englisch mitgeteilt hatte, dass er es behalten oder wegschmeißen könnte, guckte er mich immer noch an und ich bat Aman mal wieder um Hilfe. Ich weis bis heute nicht, ob dieser Typ mich nicht verstanden hat oder nicht verstehen wollte. In früheren Zeiten hätte er wahrscheinlich darauf gewartet, dass ich ihm einen Schein über die Theke schiebe und dann hätte ich das Feuerzeug behalten dürfen. Mit dieser Korruption haben die Usbeken aber schon mehr aufgeräumt als die Deutschen. Wer in diesem Land auch nur einen Euro annimmt riskiert acht Jahre Mindeststrafe. Damit sich niemand das Geld in die eigene Tasche stecken kann, haben sich die Usbeken auch daran gewöhnt, für jede Kleinigkeit wie z.B. Fotogebühren, eine Quittung zu verlangen. Als ich mir im Duty Free Shop noch eine Stange Zigaretten holte amüsierte ich mich über den Mitarbeiter, da er extra einen Taschenrechner unter dem Tisch vor holte um auszurechnen, wie viel Dollar ich denn wieder bekäme, wenn die Stange 17 Dollar kostet und ich ihm 20 gebe.

Im Flugzeug hatte ich das Glück, dass ich nicht auf dem vorgegebenen Platz sitzen musste, da dieser sehr eng war. Die Reihe vor mir war ganz leer und da sich dort der Notausgang befand, hatte man auch bedeutend mehr Beinfreiheit. Als Aman das sah gesellte er sich direkt dazu und spendierte noch eine Flasche Rotwein. So gestärkt gelang es mir dann auch, noch ein Weilchen die Augen zu schließen.

In Riga angekommen trennten sich dann endgültig unsere Wege, da manche von uns Richtung Bremen und andere Richtung Frankfurt, München u.s.w. flogen. Ich musste auf den Flieger nach Düsseldorf warten und beeilte mich, noch schnell die Raucherterrasse zu finden. Schnell eine Zigarette und dann Richtung Abfluggate. Der Flieger hatte dann ca. 45 Minuten Verspätung und ich ärgerte mich, die Zeit nicht für eine zweite Zigarette gebraucht zu haben. Beim Warten kämpfte ich damit, die Augen offen zu halten.

Nach ungefähr 2,5 Stunden landete ich dann in Düsseldorf und hatte wieder ein kleines Weilchen geschlafen. Ich wurde von meiner Mutter und Schwester herzlichst in Empfang genommen. Mit dem Auto waren die letzten 20 Kilometer nach Neukirchen-Vluyn dann schnell geschafft und der Alltag hatte mich wieder.

 

 

 

 

Fazit:

  

   

Usbekistan ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wer sich für bunt glasierte Altertümer interessiert ist hier genau richtig. Das einzige Minus bei dieser Reise waren die Flüge. Sehr ungünstige Flugzeiten und die Fluggesellschaft Baltic Air (ohne jeglichen Service) waren nicht gerade das Beste. Vor Ort war von der Reisegesellschaft gebeco jedoch alles bestens organisiert. Unser Reiseleiter Islom war sehr freundlich und hat sich alle Mühe gegeben, uns die Reise so schön wie möglich zu gestalten. Ein großer Pluspunkt waren natürlich auch die gutaussehenden Frauen des Landes. Ich hatte zwar zehn Kilo mehr Freigepäck angemeldet aber es reichte leider nicht, um mir eine dieser Frauen als Souvenir mit zu bringen. Tja, da werde ich wohl weiterhin sparen müssen, denn drei Kamele zum tauschen sind doch recht teuer. :-) Die Hotels waren sehr sauber, zentral gelegen und sie haben mir daher gut gefallen. Besonders die zum Hotel umgebaute Medrese in Chiwa war ein besonderes Erlebnis. Landschaftlich gesehen hat das Land auch einiges zu bieten. Von der Wüste bis hin zu Gebirgslandschaften war alles dabei. Das Essen war abwechslungsreich und ich bekam auch keine Magenprobleme, wie es in vielen Reiseführern angedroht wird. Früher wurde mit Baumwollöl gekocht aber heute verwendet man in den Hotels meist Sonnenblumenöl. Daher treten auch nicht mehr so häufig Magenprobleme auf. Der von mir mitgebrachte Wein ist extrem süß und passt somit genau zu meinem Geschmack, auch wenn ich sonst keinen Alkohol trinke. Am Wodka kommt man in Usbekistan natürlich nicht vorbei, da es ja einmal eine Sowjetrepublik gewesen ist. Die Religion wird ziemlich liberal gehandhabt und man hört den Muezzin höchstens zum Freitagsgebet einmal rufen. Die Menschen in dem Land sind freundlich und hilfsbereit. Die Kinder in Usbekistan freuen sich über mitgebrachtes Spielzeug und es ist besser, als den Kindern Geld in die Hand zu drücken. In armen Ländern gehen sie sonst nicht mehr zur Schule, wenn sie sehen, dass sie auch mit Betteln Geld verdienen können. Sollte man sich für eine Usbekistanreise entscheiden, muss man jedoch auf die Jahreszeit achten, da es im Winter extrem kalt (bis -40 Grad) und im Sommer sehr heiß werden kann. Wir hatten angenehme Temperaturen von meist 35-40 Grad. Das hört sich im ersten Moment vielleicht viel an, ist durch die trockene Luft jedoch sehr gut zu ertragen. Auffällig ist auch, daß es hier wohl keine Probleme mit der Rechtschreibung gibt. Wenn man von der Stadt Chiwa, Khiwa oder Xiwa hört ist immer die gleiche Stadt gemeint und alle Schreibweisen sind richtig. Unsere Reisegruppe war sehr angenehm und besonders Eva, Laura und Aman sei dank, dass sie mich die ganze Reise so gut ertragen haben. Alles in allem kann ich diese Rundreise nur weiter empfehlen, da sie mir sehr gut gefiel.

Meine usbekische Kappe. Ein Geschenk des Reiseunternehmens vor Ort.

Ich hoffe, ihr habt jetzt einen kleinen Einblick erhalten und ich habe euch nicht mit zu vielen Bildern genervt. Solltet ihr weitere Fragen haben, so benutzt bitte das Kontaktformular. Ich bin gerne bereit weitergehende Fragen zu beantworten, auch wenn ich selbst erst einmal Rückfrage vor Ort halten muss. Sollte euch mein Bericht gefallen haben, so würde ich mich über einen Eintrag in meinem Gästebuch freuen.

 



  

  

 

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