Vfl Borussia Möchengladbach

Wie wurde ich zum Vfl-Fan? Es ist schon lange her und ich weiß gar nicht mehr genau das Jahr. Es müsste meiner Erinnerung nach so Anfang 1972 gewesen sein. Mein Vater arbeitete als Schweisser bei einem großen Bauunternehmen. Diese Firma bekam dann den Auftrag zur Vergrößerung des Bökelbergstadions. Ich war damals gerade so 9-10 Jahre alt und Gladbach soebend zwei mal Meister geworden. Der beste Arbeitskollege meines Vaters hatte einen Sohn im gleichen Alter und wohnte in Rumeln. Da sie wussten, daß wir natürlich heiß darauf waren die Fussballer auch mal zu sehen, holten sie uns dann einmal überaschend ab und nahmen uns mit. Ab diesem Zeitpunkt waren wir dann fast täglich mit auf der Baustelle und guckten beim Training zu. Da wir ja schließlich die Kinder der Arbeiter waren, durften wir überall hin. Uns waren im Stadion wirklich alle Tore geöffnet und wir hatten riesigen Spaß mit den Spielern. Wir kannten sie alle und waren dadurch natürlich die größten Fans. Selbst als die Bayern mit dem Bus vorfuhren und die Öffentlichkeit vor dem Tor ausgesperrt wurde, durften wir bei den Spielern bleiben. Wenn bei den Bayern damals auch nur unbedeutende Namen wie Sepp Mayer, Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Paul Breitner u.s.w. spielten, so sammelten wir doch mal alle Autogramme. Ich bin auch heute noch im Besitz eines Lederballes mit Unterschriften der Gladbacher Meistermannschaft von 1971. Er kommt von Günther Netzer dessen Ferrari mich auch schwer beeindruckte. Die Unterschriften auf dem Ball sind auch schon verblasst aber ich werde ihn immer in Ehren halten. Das oben abgebildete Foto bekam ich dann noch vom Assistenten Schlott, der mit Vornamen Rudolf hieß aber Rudi gerufen wurde. Nur wenige Tage nachdem die Baustelle abgeschlossen war las ich dann in der Zeitung, daß Günther Netzer in unserer Nähe eine Autogrammstunde gab. Ich natürlich sofort mit ein paar Klassenkameraden da hin und es war ziemlich voll. Als er mich sah meinte er nur "Ach du hier!" Man was war ich stolz.

 

Zusammen mit meinem Vater ging ich dann noch öfters mal ins Stadion aber diese Zeiten sind ja auch vorbei. Diese ganzen Ereignisse in jungen Jahren prägen einen jedoch fürs ganze Leben und ich werde dem Verein für alle Ewigkeit die Daumen drücken und fest zu ihm stehen.