Die Gedanken um den Sinn des Lebens

Es mag in meinem Leben viele Gründe gegeben haben, warum ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe. Da sind halt immer mal wieder Situationen, die einen zum Nachdenken anregen und man sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt.

Zum Beispiel, wenn man einen geliebten Menschen verliert und evtl. noch zusehen muss, wie er qualvoll zu Grunde geht, wird man nachdenklich. Dies passierte mir bei meinem Vater. Obwohl wir uns, bedingt durch seine Trinksucht, oft in den Haaren hatten, blieb es doch mein Vater und wir erlebten auch schöne Augenblicke. Nach mehreren Schlaganfällen war er in den letzten Jahren ein Pflegefall und er bekam von uns keinen Alkohol. So traurig die Situation auch war, so kann man ihr auch was Gutes abgewinnen, denn da verstand ich mich mit ihm wesentlich besser. Der Alkohol hatte ihn immer aggressiv gemacht und es war oft sehr laut, was durch die Krankheit verschwand. Als wir uns dann gerade wieder richtig verstanden und wir wie früher eine richtige Familie waren, wurde es dann ganz schlimm. Der Alkohol hatte seine Bauchspeicheldrüse schon vor mehreren Jahren kaputt gemacht und er bekam daher Diabetes. Diese wiederum löste die Schlaganfälle aus und sorgte dafür, daß sich die Adern zusetzten. Trotz Operationen an der Halsschlagader und künstlicher Ader vom Herz bis zum Fuß wurde es nicht besser. Ein Bein fing dann an zu faulen und wurde im Krankenhaus auf Kniehöhe abgenommen. Der Stumpf faulte weiter und die Ärzte entschlossen sich wegen des Gestanks, ihm das restliche Fleisch ohne Betäubung vom Knochen zu reißen. Sie meinten, daß er ja sowieso sterben wird. Das zweite Bein war in der Zwischenzeit auch schon richtig schwarz und er redete kein Wort mehr mit uns. Sein Blick ging nur noch ins Leere und er nahm uns nicht mehr richtig wahr. Jemand der so etwas noch nicht erlebt hat, kann auch nicht nachvollziehen, was es für die Angehörigen bedeutet, daneben zu stehen und nicht helfen zu können. Es war so schön, als er dann endlich eingeschlafen war. So eine Geschichte vergisst man sein ganzes Leben nicht und sie verändert einen sogar. Wenn man, wie ich, dann noch Single ist und abends genug Zeit zum Grübeln hat, fängt man unweigerlich an, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Da jeder Mensch jedoch nur ein Abbild seiner eigenen Erlebnisse ist, kann man aus jeder Situation noch seine Lehren ziehen, muss aber auch bereit sein, sie aufzunehmen und danach zu leben. Ich trinke daher sehr selten Alkohol und ja, vielleicht fällt es mir daher so schwer, wenn jemand nicht mit mir reden will, obwohl ich ihm nichts getan habe. Diese „Ich rede nicht mehr mit dir“-Masche, die in Fachkreisen als Alkoholikerstarrsinn bezeichnet wird (selbst bei Nichtalkoholikern), war halt bei uns zu hause eine ganze Zeit lang üblich. Die letzten Wochen im Leben meines Vaters hätte ich doch sooo gerne gewusst, was er denkt und man hat ihm so viele Fragen gestellt, aber da kam nichts. Das Tat so weh und vielleicht halte ich diese Masche daher für sehr pervers. Ich würde auch daher niemals jemanden so etwas antun, da immer etwas passieren kann und dann ist es wie möglich zu spät und man bekommt selber keine Antwort mehr auf seine Fragen.

Es gibt aber auch schöne Augenblicke im Leben, wo man über den Sinn des Lebens grübelt. Da ich ein Mensch bin, der auf romantische Erlebnisse steht, kann das z.B. der Fall sein, wenn man unter freiem Himmel liegt und in die Sterne schaut. Wenn dann noch ein kleines Lagerfeuer lodert und man möglichst noch ein nettes Weibchen im Arm halten kann, fängt man schon mal an zu philosophieren. Man guckt so in den Himmel und es wird einem die Weite des Universums bewusst. Man kann mit bloßem Auge Millionen Jahre in die Vergangenheit sehen und man merkt, daß der einzelne Mensch eigentlich gar keine Rolle spielt. Es ist egal, ob es sich um einen afrikanischen Buschmann, den amerikanischen Präsidenten oder irgendjemanden handelt, die Welt würde auch ohne ihn bestehen. Schon daher ist für mich jeder Mensch gleich viel wert, nämlich eigentlich nichts und da nehme ich mich nicht aus. Daher meine Abneigung gegen Arroganz und es ist für mich beruhigend, daß alle Menschen irgendwann gehen müssen. Es ist die einzige Gerechtigkeit, die auf der Welt geblieben ist. Vom Tod kann sich niemand freikaufen und in spätestens hundert Jahren sehen alle gleich gut aus. Ich hoffe daher, daß es auch immer so bleiben wird und sollte ich einmal ein Serum für das ewige Leben finden, so werde ich es dezent im Klo entsorgen. Ich werde auch nie in den Wahnsinn verfallen und mich für besonders wichtig halten, da ich ja weiß, daß kein Mensch unersetzlich ist.

Da ich ja wie gesagt Single bin und einen die abendliche Einsamkeit nicht verrückt machen sollte, lese ich auch gerne mal ein schönes Buch. Naja, die Geschmäcker sind halt verschieden und ich lese daher keine Romane. Bringt mir irgendwie nichts und so kommt es mitunter vor, daß ich mir ein schönes Buch kaufe und mich von dem Thema fesseln lasse. Dann kommen direkt noch ein paar Bücher dazu und man steigert sich da rein, da es einen wirklich interessiert. Man kann sagen, man lernt auch mal was für sich und nicht um daraus Geld zu machen. Wenn ich dann mal gefragt werde, wofür ich das wissen muss, kann ich nur sagen: „Man muss es ja gar nicht wissen, aber ich finde es halt schön, es zu wissen“. Irgendwann in der späten Jugend fiel mir dann mal ein Buch von Däniken in die Hände und es klang sehr überzeugend. Ich fing an mich für Geschichte zu interessieren, obwohl es früher in der Schule eines meiner schlechtesten Fächer war. Da man sich erst eine Meinung bilden sollte, wenn man alle Ansichten zu Wort hat kommen lassen, kamen dann richtig wissenschaftliche Bücher über Archäologie ins Haus. Der erste Urlaub musste dann natürlich eine Ägyptenrundreise sein und weil es da unten so schön war, bereiste ich danach die Levante. Bei solchen Fahrten kommt man unweigerlich mit der klassischen Antike in Berührung und kann auch den verschiedenen Religionen nicht aus dem Weg gehen. Da sich viele der antiken Mosaike auf die griechische Mythologie beziehen, erfährt man dann beim Lesen aber auch was von den altgriechischen Philosophen. Da gab es eine ganze Menge und Sokrates, Platon und Diogenes von Sinope waren nicht allein. Sokrates beeindruckte mich mit seiner Erkenntnis „Ich weiß, daß ich Nichts weiß und in der Beziehung bin ich wohl schlauer als andere“. Ob er es jemals gesagt hat, streiten sich die Gelehrten, aber der Sinn ist genial und es wird ihm zugeschrieben. Er muss ein sehr gebildeter Mann gewesen sein, denn die heutige Wissenschaft gibt ihm ja immer noch recht, da es erwiesen ist, daß sich die Dümmsten Menschen für die Klügsten halten. Es ist halt so, daß bei jedem Lernen auch das Wissen vergrößert wird, was man gerade nicht weiß. Man könnte auch vereinfacht sagen: „Es bleiben immer Fragen offen“. Diogenes von Sinope ist dagegen nicht so bekannt aber auch er hat mich beeindruckt und nachdenklich gemacht. Es ist da eine Anekdote von ihm überliefert, in der ihm Alexander der Große begegnete. Diogenes lebte in Armut in einer Tonne und Alex kam zu ihm, um ihm einen Wunsch frei zu stellen. Seine Antwort darauf war: „Dann geh mir aus der Sonne“ und selbst Alex meinte später: „Wäre ich nicht Alexander, wollte ich Diogenes sein“. Ich denke, daß es Diogenes war, der mich in meinem frühen Leben erstmals darauf aufmerksam gemacht hat, daß Glück nicht von Geld abhängig ist. Daran habe ich oft zurück gedacht, wenn ich im Urlaub mit der Armut der Leute in Kontakt gekommen bin. Ja, ich kann sogar bestätigen, daß die Leute in den Slums teilweise glücklicher leben als wir. Sie haben halt weniger Ansprüche und können sie daher leichter erfüllen. Das Glück ist also eher von der Bescheidenheit abhängig, als vom Geld. Ich glaube auf Grund dieser Erkenntnis, daß Geld für mich nicht den Stellenwert besitzt, den ihm andere zugestehen. Die Habsucht der westlichen Gesellschaft ist es, die das Glück verhindert. Dieses Problem besteht aber nicht nur in finanzieller Sicht. Leider hat es sich heutzutage dahingehend entwickelt, daß jeder der Beste, Klügste und Schönste sein will und nur das Beste und Schönste haben will, um von der Gesellschaft anerkannt und bewundert zu werden. Ich habe für mich die Lehre gezogen, daß ich nicht darauf gucken muss, was anderen gefällt, sondern darauf achte, was mir gefällt. Dabei sollte man dann aber so tolerant sein und den anderen zugestehen, daß sie eine andere Meinung haben. Sie leben ja schließlich ihr Leben und das lasse ich mir ja auch nicht aufdrängen. Solange es noch Menschen gibt, die einigermaßen genauso denken wie man selbst, hat man ja seine Freunde und ist nicht alleine. Jeder Mensch sollte soviel Freiheit haben, seine eigene Persönlichkeit auszuleben. Das heißt aber nicht, daß der Einzelne rücksichtslos durchs Leben marschieren sollte, denn da kommt dann das Thema Religion zum Vorschein. In meiner Kindheit und Jugend konnte ich damit gar nichts anfangen. Ich kannte damals ja auch nur eine davon, nämlich das Christentum. Die Anderen kannte ich nur aus den Medien und bekam daher in meinem ersten Urlaub so etwas wie einen Kulturschock. Heute weiß ich, was hierzulande für ein Blödsinn über den Islam verbreitet wird. Nachdem ich am eigenen Leib erfahren hatte, wie gastfreundlich und zuvorkommend die Menschen in islamischen Ländern wirklich sind, beschäftigte ich mich ein wenig damit. Mir wurde dabei immer mehr bewußt, daß wir in Wirklichkeit die Aggressoren sind. Wie auch schon Jürgen Todenhöfer in seinen Büchern feststellt, hat es in der Geschichte keinen Krieg gegeben, in dem ein moslemisches Land ein christliches angegriffen hat, es war immer andersrum. Was ist früher so alles passiert? Die Kreuzritter metzelten alles nieder, bekamen aber selber freien Abzug. Die Kolonialisierung und Missionierung Afrikas kostete Millionen Menschen das Leben und wieder waren es die Christen. Wer „entdeckte“ Amerika und tötete Millionen Indianer? Den Indianern gehörte dieses Land und sie werden es niemals wiederbekommen. Hat sich also gelohnt, sie abzuschlachten. Napoleon tötete auch Millionen von Menschen. Er war auch kein Moslem und wird heute noch als großer Kriegsherr für seine Taten verehrt. Hitler war auch kein Moslem, also warum werden Moslems in der westlichen Welt so schlecht dargestellt? Dies ist ungerecht und ich wehre mich dagegen. Noch heute werde ich in allen islamischen Ländern überall mit „salam alaikum“ gegrüßt und antworte ernstgemeint „wa alaikum assalam“. Es ist mir wirklich ernst gemeint, wenn ich auf den Gruß „Friede sei mit Dir“ antworte „Auch mit Dir sei der Friede“. So auf eine Fehlentwicklung im westlichen Denken aufmerksam geworden, beschäftigte ich mich eine Zeit lang intensiv mit den Weltreligionen. Neben Christentum und Islam, die man ja in der Zwischenzeit kennengelernt hatte, kamen da noch Judentum, Hinduismus und Buddhismus dazu und auch die Religion der Bahai war mir vorher fremd. Live vor Ort hörte ich das erste Mal in Israel von der Bahaireligion, genaugenommen in Haifa, wo sie einen wunderschönen großen Tempel besitzen, in dem ihr Gründer seit über 100 Jahren begraben liegt. Auch das Judentum lernte ich in Israel kennen und in Indien war es der Hinduismus und auch wieder die Bahai. Leider hat es in diesem Jahr nicht mit unserer Chinareise geklappt und ich kenne den Buddhismus daher nur aus den Büchern. Ich fragte mich, was alle Religionen tatsächlich gemeinsam hätten. Ja und es gibt eine Gemeinsamkeit: Alle Religionen berichten vom Zeitpunkt des Todes und der Wiedergeburt. Auch predigen sie alle, daß man ein gottgefälliges Leben führen soll, damit man am Ende nicht dumm dasteht. Über das was danach kommt gibt es widersprüchliche Aussagen, aber alle sagen, wenn man kein anständiges Leben führt, wird man es bereuen. Eigentlich wollen uns die Religionen doch nur sagen, daß wir uns nicht so wichtig nehmen sollen und der Mensch sich nicht als die Krone der Schöpfung verstehen darf. Wir sollen bereit sein anzuerkennen, daß es mindestens ein höheres Wesen gibt. Während es im Hinduismus noch 150 Millionen und im Christentum nur noch drei sind, behauptet der Islam, daß es nur einen Gott gibt. Es ist ja auch ein Widerspruch im heutigen Denken, wenn man die Evolutionstheorie nach Charles Darwin als gegeben hinnimmt und gleichzeitig auf die Bibel schwört. Wie steht es in der Bibel? Die Tiere wurden am 5. Tag erschaffen und die Engel sogar schon am 3. aber der Mensch erst am 6. Tag. Die Tiere und die Engel haben also schon länger Zeit gehabt, sich zu entwickeln und man kann sagen, der Mensch ist das Letzte. Dies ist meine Interpretation und in dieser Beziehung gebe ich der Bibel vollkommen recht. Der Mensch ist halt auch nur ein Tier und dazu noch ein sehr aggressives. So wie der Mensch sich heute teilweise benimmt, kann und wird er hoffentlich nicht das höchste Wesen sein. Ich bin daher bereit einzugestehen, daß es ein höheres Wesen geben kann und das ist mein wirkliches Fazit aus der Geschichte mit der Religion. Wenn ich alle meine Erfahrungen zusammen nehme, ist es sogar erlaubt, gewisse Zweifel an Gott zu haben, man darf es jedoch nicht vollkommen abstreiten. Ich für mich glaube schon, daß da irgendwo ein Bisschen Wahrheit dran ist. Jede Religion erzieht ihre Mitstreiter dazu ein guter Mensch zu sein und jede hat ihre Vorzüge. Die letzte Frage die offen bleibt ist, was denn jetzt ein gottgefälliges Leben ist. Nächstenliebe ist in allen Religionen angesagt. Dazu gehört Hilfsbereitschaft und Gewaltlosigkeit ebenso wie Vertrauen, und Ehrlichkeit. Viele Menschen geben mir hier vollkommen recht, leben aber nicht danach. Ich versuche jedoch auch aktiv danach zu leben. Ich habe es mir beispielsweise zur Gewohnheit gemacht zu helfen wo es nur geht. Ich helfe auch gerne Menschen die ich gar nicht kenne. Viele Menschen helfen mal irgendwo aus und wollen dann ein großes Dankeschön und meinen, daß derjenige jetzt in seiner Schuld steht. Nein, das brauche ich nicht. Ich will gar nicht unbedingt eine Gegenleistung, da ich meine die Hilfe muss freiwillig kommen. Wenn ich in Urlaub fahre nehme ich auf dem Hinweg einen halben Koffer voll Spielzeug und Süssigkeiten für die Kinder in den armen Dörfern mit. Da schleppe ich auch gerne noch zusätzlich einen Rucksack um die halbe Welt, damit ich was für diese Kinder habe. Ich sehe sie danach garantiert nie wieder in meinem Leben aber ich habe einmal ihre glitzernden Augen gesehen. Das ist mir die Arbeit allemal wert. Auch für die herrenlosen Hunde habe ich immer ein Leckerlie dabei und so wurde ich in Marokko gefragt, ob ich auch tote Mäuse für die Schlangen im Koffer hätte. Die Leute aus unserer Reisegruppe haben erst gescherzt und nachher dann gefragt, ob sie denn auch mal was verschenken dürfen. Sie hatten dabei so viel Spaß das sie beim nächsten Mal auch was mitbringen wollen. Ob sie es machen weiß ich natürlich nicht, würde mich aber sehr freuen, wenn es so wäre und ich jemanden damit angesteckt hätte. Vorstellen kann ich mir es gut, da ich ja gesehen habe, wie das Glück der Kinder auch sie beeindruckt hat. Ich habe es zwar dahin geschleppt aber wenn ich es alleine verteile mache ich nur die Kinder glücklich. Wenn ich es von den Anderen verteilen lasse sehe ich das doppelte Glück, da sie ihre Freude nicht verbergen können.

Eine andere Gewohnheit von mir ist es möglichst nicht zu lügen. Kein Mensch kann sich davon freisprechen, schon mal eine kleine Notlüge benutzt zu haben aber ich versuche dies weitestgehend zu vermeiden. Da müssen schon gesundheitliche Gründe vorliegen oder ich jemanden sonst zu schwer verletzen, damit so etwas erlaubt ist. Viele Menschen kommen mit der Wahrheit nicht klar aber sie sollten mich dann besser nicht nach meiner Meinung fragen. Wenn ich etwas gefragt werde gebe ich meine ehrliche Antwort und überlege dabei nicht erst, wer mich etwas gefragt hat. Ich mag es halt nicht, wenn jemand mal so und mal so spricht, je nachdem, wer vor ihm sitzt. Ich fange so etwas erst gar nicht an und kann mich dann auch nicht in Widersprüchen verfangen. Die Leute die damit nicht klar kommen überlegen halt nicht, daß es ja auch ihr Vorteil ist, wenn ich ihnen ganz ehrlich sage, was ich denke. So brauche ich wenigstens nicht hinter dem Rücken reden und hinterher ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich sage meine ehrliche Meinung und brauche daher niemanden anzulügen, weder meinen Gegenüber, noch mich selbst. Dadurch wissen meine Freunde aber auch, daß sie mir vertrauen können, wenn ich ihnen etwas sage.

Alles in allem und da werde ich sicher im Laufe der Zeit noch Sachen hinzufügen, lebe ich nach humanistischen Prinzipien. Das ist es meiner Meinung nach, was ein gottgefälliges Leben ausmacht. Wenn die Religionen recht haben, verspreche ich mir davon, daß es nach dem Tode für mich weitergeht. Solange man mit einem absolut reinen Gewissen dem Tod entgegentritt, ist es also nichts schlimmes zu sterben. Ich hoffe natürlich, daß es bei mir noch lange hin sein wird aber man kann ja nie wissen. Man kann und darf es ja auch nicht selber bestimmen, wann man stirbt und so sollte man halt jeden Tag so leben, als wenn es der Letzte wäre. Nur so kann man sicher sein, mit ruhigem Gewissen zu sterben und ich will nicht das Risiko eingehen, mir da etwas zu verbauen. Es ist ja nur eine Frage der Zeit, wann man den Abgang macht, kommen wird er auf jeden Fall und dann lache ich. Manche Leute behaupten auch, daß man unbedingt Kinder zeugen und seine Gene weitergeben muss, um wiedergeboren zu werden. Nein, ich glaube wirklich, daß es die Seele ist, die entscheidet. Die Natur zeigt es uns doch deutlich, daß man halt nur der Gemeinschaft dienlich sein muss und nicht nur sich selbst. Wie ist es denn bei den Bienen oder Ameisen? Das ganze Volk arbeitet dafür, daß sich die Königin als einzige vermehrt. Sie stellen sich nur in den Dienst der Gemeinschaft. Selbst bei den Menschen gab es einst so ein Gemeinschaftsdenken z.B. im alten Ägypten. Das Volk arbeitete dafür, daß ihr Pharao wiedergeboren wurde und damit auch sie selbst. Vielleicht sind die Tiere ja wirklich schon weiter entwickelt als der Mensch und sie wissen wie es geht.

Was ist jetzt denn nun wirklich der Sinn des Lebens? Ich denke, daß der Sinn einfach darin besteht, das Leben so gut es geht zu genießen, ohne dabei eigensinnig zu werden. Man braucht auch keine Angst vor dem Tod zu haben, wenn man ihn als Höhepunkt des Lebens anerkennt. Umso länger das Leben desto schöner der Tod und deshalb sollte man versuchen, so lange wie es geht zu leben. Dann hat man länger Zeit, gute Werke zu tun. Sollte man mal früher gehen müssen braucht man auch keine Angst zu haben, denn das nächste Leben kommt bestimmt, solange man das jetzige anständig lebt.